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Oraler Lichen Planus – sogenannte Knötchenflechte

Der Orale Lichen Planus (OLP) stellt eine weitverbreitete entzündliche Erkrankung von Haut und Schleimhäuten dar.

Sie hat keine erklärbare Ursache.

Klinisch zeigen sich weisse, netzartige-farnkrautartige Streifen, die sogenannten „Wickham Streifen“ auf meist entzündlich geröteter Schleimhaut. In schweren Fällen treten auch Geschwüre auf.

Besonders betroffen sind die Schleimhaut der Wange und der Zunge.

Der Lichen planus des Mundes ist ein Zustand, der in 0,4 % bis 5% bösartig entartet.

Vorkommen

Mit einem Vorkommen von 0,1 bis 4% in der Erwachsenen -Bevölkerung ist der OLP eine der häufigsten Mundschleimhauterkrankungen.

Frauen und Männer sind im Verhältnis 2:1 betroffen. Ein isolierter OLP manifestiert sich in der Regel zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr.

(Circa ein Viertel der betroffenen Frauen entwickeln sehr schmerzhafte Entzündungen an der genitalen Schleimhaut, wobei fast ausschliesslich die Vulva betroffen ist. Bei Männern manifestiert sich der Lichen ruber planus am männlichen Genital als sehr schmerzhafte erosive Balanitis, seltener als Balano-prostatitis.

Der LRP kann sowohl isoliert an Schleimhäuten auftreten, allerdings entwickeln sich bei ca 15% der Patienten mit einem Oralen LP auch Läsionen auf der Haut, die als juckende rote Papeln mit weisslichen Streifen imponieren.

Entstehung

Über die Ursachen des OLP ist sehr wenig bekannt, immer wieder werden Mutmassungen formuliert, selten können diese wissenschaftlich auch nur annähernd bestätigt oder gar bewiesen werden.

Weit verbreitete Hypothesen sind:

  1. Chronische Hepatitis C
  2. Schmerzmittel aus der Gruppe der nicht steroidalen Antiphlogistika (NSAR), Blutdrucksenker wie ACE-Hemmer und Beta-Blocker, Antidiabetika usw.
  3. Kontaktreaktion auf zahnärztliche Füllungsmaterialien wie Amalgam, Gold, Komposite oder Kobalt.
  4. Manche Patienten bringen den OLP eindeutig mit Stress oder negativen „Life Events“ in Zusammenhang.

Grundsätzlich sollte jede Wunde, die länger als eine Woche besteht, untersucht werden.

Symptomatik des Oralen Lichen Planus

Der OLP stellt meist ein chronisches Leiden mit einer jahrzehntelangen Krankheitsdauer dar (durchschnittlich 25 Jahre).
Gelegentlich berichten Patienten von einem zyklischen Verlauf mit einem unregelmässigen Wechsel von schmerzhaften und beschwerdefreien Krankheitsphasen.
Selten ist eine völlige Heilung. Gar nicht so selten verläuft der OLP recht beschwerdefrei und stellt somit eine zahnmedizinische Zufallsdiagnose dar.
Dazu zählen vor allem die diskreten weisslichen Verfärbungen der Schleimhaut, die kaum mit einer Rötung verbunden sind.
Dahingegen stellt der erosive-ulzeröse (geschwürsbildende) Verlauf des OLP eine sehr schwere Erkrankung dar und ist mit einer beträchtlichen Reduktion der Lebensqualität verbunden.

Chronische, heftig brennende Schmerzen bestimmen den klinischen Verlauf; diese werden bei Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme verstärkt, natürlich sind dadurch Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme stark eingeschränkt.

Durch die Schmerzen wird auch die Mund- und Zahnhygiene beeinträchtigt, wodurch der Krankheitsverlauf offensichtlich zusätzlich verstärkt wird.

Zahnärztliche Therapie

Grundsätzlich ist die Entfernung von Reizfaktoren, wie scharfe Kanten, Zahnstein und überstehende Füllungsränder äusserst wichtig.
Schlechtsitzende prothetische Versorgung ist zu vermeiden. Da Druck auf die Mundschleimhaut die Symptome verstärkt, ist ein festsitzender Zahnersatz zu empfehlen.

Neueste Studien zeigen, dass der OLP keine Kontraindikation für Implantate darstellt.

Regelmässige professionelle Zahnreinigung und Mundhygienetraining  mit den Patienten sind wichtig.
Weiters empfehlen wir spezielle Zahnpasten, Zahnöle und Spüllösungen .

Generell ist von scharfen und säurehaltigen Nahrungsmitteln abzuraten.

Prognose und Komplikationen

10-20 Patienten pro 100.00 Einwohner können innerhalb von fünf Jahren in Folge an einem Plattenepithelkarzinom erkranken.

Daher kommen unsere OLP Patienten regelmässig alle drei – bis sechs Monate in unsere Praxis.


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Ihre Daten:

Dr. med. univ. et med. dent. Claudia Mayer-Rieckh, Schmiedgasse 29, 8010 Graz, T: +43 316 832796